Firmvorbereitung 2023: 1. Impulstag - Station 5 -  Wüstenperle


Schiefe Brücke  - Von NatiSythen - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5612370
Schiefe Brücke - Von NatiSythen - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5612370

Ist dir dieses Bauwerk bereits bekannt?

 

Bestimmt bist du das eine oder andere Mal ohne weiter darüber nachzudenken durch diesen Tunnel gegangen/gefahren oder du bist schon häufiger oben über diese Brücke spaziert. Diese Brücke trägt den Namen „Schiefe Brücke“ und führte in vergangener Zeit das Wasser der „Alten Fahrt“. Heute allerdings ist die Brücke trockengelegt, wie eine Wüste. 

 

Nimm Dir hier etwas Zeit und suche dir oben auf der Brücke ein schönes Plätzchen, an dem du zur Ruhe kommen kannst und an dem du vielleicht ungestört bist. 


Die fünfte Station ist die Station für die Perle der Wüste, die hölzerne Perle, ganz ohne Farbe.

 

Nimm dir oben etwas Sand in die Hand und höre dir jetzt die Traumreise an und schließe, wenn du magst, dabei deine Augen.

 

Wenn du möchtest kannst du dir die Traumreise auch durchlesen.

Nimm dir Zeit für ein zweites oder gar drittes Mal.

 

Wir machen eine Traumreise,

eine Reise in die Wüste.

Wir schließen die Augen

und versuchen ganz still zu werden.

In uns ist Wüstenstille.

Die Wüste ist weit und groß.

Es ist einsam.

Überall ist nur Sand.

Oft treibt der Wind den Sand hoch, vor sich her,

häuft ihn zu Hügeln auf.

Wie die Wellen im Meer, so ist der Sand.

Wir sinken im Sand ein,

nur ein beschwerliches Gehen ist möglich.

Der Wind treibt einem die Sandkörner ins Gesicht.

Man muss die Augen zusammenkneifen.

Selbst zwischen den Zähnen knirscht der Sand.

Der Wind heult und zerrt an der Kopfbedeckung.

Der Himmel ist wolkenlos

und die Sonne brennt vom Himmel.

Es ist heiß.

Die Haut scheint zu brennen.

Brütende, lähmende Hitze, Trockenheit.

Durst macht sich bemerkbar.

Spröde, trockene Lippen.

Wie in Luftspiegelungen sehen wir Bilder aus unserem Leben,

wichtige Ereignisse in unserem Leben,

die uns wie „Wüstenerfahrungen“ vorkommen.

Was ist „Wüste“ in meinem Leben - meine Wüste?

 

Versuche nun 2 Minuten Stille zu halten.
Zur Unterstützung kannst du hier einen Timer bei youtube nutzen.

 

Die erste Bedingung, um in der Wüste zu überleben und zu leben, ist, dass man Quellen lebendigen Wassers findet. Ohne Wasser hält man es in der Wüste nicht lange aus. Der Vorrat, den man sich von zu Hause mitgenommen hat, wird zwar eine Weile ausreichen, aber irgendwann wird man doch aus einer Quelle, die am Wege liegt oder die man selbst gegraben hat, schöpfen müssen. Mit der Wünschelrute der eigenen Intuition hat man vielleicht die Stelle, an der man graben muss, selbst erst entdeckt. Manchmal muss man in sehr tiefe Erdschichten vorstoßen, um an Wasser zu kommen.

 

Wo liegen die Quellen, die Oasen meines Lebens, die mir helfen, mit meinen Wüstenerfahrungen zurecht zu kommen?

 

- Welche Menschen sind es?

- Welche Erfahrungen?

- Welche Kräfte, die in mir lebendig sind?

- Welche Quellen sind verstopft und ich könnte sie neu zum Fließen bringen?

 

Versuche nun nochmal 2 Minuten Stille zu halten.
Zur Unterstützung kannst du hier nochmal den Timer bei youtube nutzen.

 

Suche dir jetzt ein grünes Fleckchen als Oase und verteile deinen Sand darauf. In der trockenen Wüste gibt es lebendige Quellen. Grün - die Farbe der Hoffnung blüht mitten in unseren Lebenswüsten.

Nimm abschließend das folgende Gebet mit auf deinen Weg durch welche Wüste er dich auch führt. 

 

Ich brauche Menschen...

Herr, ich bin auf der Suche nach Menschen,

nach Menschen, die mir helfen zu wissen,

was ich will, wenn ich ratlos und unentschlossen bin.

Ich brauche Menschen, Herr,

deren Worte mich zuversichtlich und froh machen,

wenn ich unglücklich bin.

Ich bitte dich um Menschen, Herr,

die mich ermutigen,

wenn ich schüchtern und unfrei bin.

Ich bin froh, das es Menschen gibt,

die mich erfahren lassen,

dass ich einmalig und wichtig bin

und dass mein Leben Sinn hat,

auch wenn es manchmal so ganz verfehlt und bedeutungslos erscheint.

Ich sehne mich nach Menschen, Herr,

die das Eigentliche in mir wachrufen,

die mir helfen, die Oberfläche zu durchstoßen

und die Tiefe zu entdecken.

Ich bitte dich um Menschen, Herr,

die von dir erzählen und die so leben, wie du gelebt hast,

damit ich glauben kann, dass es dich gibt ...

das Wort, das befreit,

die Hand, die aufrichtet,

das Licht, das die Finsternis erhellt,

das Brot, von dem ich leben kann,

den Menschen, in dem Gott nahe war.

Ich brauche andere, Herr,

damit auch ich den Weg zu den Menschen gehen kann,

den du gegangen bist,

denn viele Menschen brauchen einen Menschen, vielleicht mich...

(Ein Impuls der Diözese Mainz  abgerufen unter https://kjg-mainz.de/themen-projekte/impulssammlung/)