Kirche St. Vitus Olfen

Kirchenerkundung (vor 2016 - vor der Innenrenovierung)

Die Geschichte

Pfarrkirche St. Vitus - Foto: HPD

Nach der Brandkatastrophe vom 31.08.1857, bei der ein Mensch ums Leben kam und 142 Häuser zerstört wurden, wurde auch eine neue Kirche am selben Platz erstellt.


Die neue, vierte Kirche sollte 800 Sitzplätze und weitere 400 Stehplätze haben.

 

Der Grundstein für die heutige Pfarrkirche wurde von Pfr. Franz Dornemann am 03.06.1877 an der östlichen Spitze des Chores gelegt.

Der Chor und das Querschiff wurden nach einem Jahr am 01.05.1878 eingeweiht, und es konnte die erste Hl. Messe gefeiert werden.

Das Langhaus der Kirche wurde am 01.11.1879 fertig gestellt. Der Turm war noch im Bau.

 

Die fertige Kirche konnte Bischof Johannes Bernhard Brinkmann am 06.10.1885 als Pfarrkirche einweihen.

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Das Portal

Portal der Pfarrkirche St. Vitus - Foto: HPD

Durch das gotische Portal der Westseite - der Haupteingang unter dem Glockenturm - betreten wir die Kirche.

Das Relief oberhalb des Portals zeigt Jesus, der die Kinder segnet.

 

An der linken und rechten Seite gibt es jeweils einen Seiteneingang.

 

Auf der gegenüberliegenden Seite des Portals befindet sich der Altarraum, der - wie bei allen Kirchen - in Richtung Osten weist.


Im Osten geht die Sonne auf. Diesem aufgehenden Licht wenden sich die Christen zu, denn Jesus Christus hat gesagt: "Ich bin das Licht der Welt".


Der Grundriss

Grundriss der Kirche St. Vitus - Foto: HPD

Technische Daten

Die äußere Länge unserer Kirche beträgt 46,10 m,
die innere Länge 44,70 m.
Die äußere Breite beträgt 21,55 m, die innere Breite 20,25 m.
Das Querschiff ragt ca. 25 cm über die Gesamtbreite hinaus.
Die innere Höhe der Kirche erreicht 16,55 m.
Der Turm hat eine Höhe von 66 m.
Kreuz und Hahn sind 2 m hoch.
1.113.600 Steine wurden verbaut.


Der Turm

Turm St. Vitus - Foto: HPD

Der Kirchturm der Kirche besteht aus zwei Teilen:

  • Unten ist der gemauerte Turm. Bei einigen Kirchen erinnert er an den Turm einer Burg. Und tatsächlich ist es so, dass früher Zuflucht vor angreifenden Feinden in den stark gemauerten Kirchen gesucht wurde.

  • Den zweiten Teil des Turmes bildet der Turmhelm. Auf der Spitze des Turmhelmes befindet sich das Kreuz und der Hahn als Symbol für den christlichen Glauben.

Als die Kirchen nicht mehr als Ort der Verteidigung gebraucht wurden, begann man die Türme der Kirchen zur Ehre Gottes immer höher und schöner zu bauen. Der Turm als sich erhebendes Bauwerk sollte die Verbindung zum Himmel aufzeigen.


Der Turm trägt die Glocken. Sie rufen über alle Dächer hinweg die Gläubigen zu Andacht, Gebet und Gottesdiensten.


Kirchenschiff

Innenansicht St. Vitus - Foto: HPD

Das Mittelschiff hat eine sehr hohe Decke,  ein Deckengewölbe, verziert mit schön gemalten Ornamenten.
Die Decke der Seitenschiffe ist deutlich tiefer.
Im Mittel- und in den Seitenschiffen haben vier lange Reihen mit Bänken Platz.


Weiter vorne in der Kirche liegt das Querschiff.  Rechts bildet die Josefkapelle den Abschluss, links geht es zur Sakristei .
So hat der Grundriss der Kirche eine Kreuzform.


Links und rechts vom Mittelschiff liegen die Seitenschiffe, durch die Säulen von einander getrennt.


Dort, wo sich Mittelschiff und Querschiff treffen bildet sich der Mittelpunkt der Kirche.

In diesem Bereich steht erhöht der Altar.


Der Altarraum

Chorkreuz - Foto: HPD

Im Altarraum stehen der Altar, der Tabernakel, das Lesepult und im Hintergrund das Chorgestühl.

Im Jahr 1977 wurde der Altar, der Tabernakel und das Lesepult vom Bildhauer Rudolf Peer aus Köln geschaffen und in der Kirche aufgestellt.


Seit Juni 1980 hängt ein großes Kreuz über dem Altarraum. Der Korpus hing viele Jahre am Wegekreuz an der Selmer Straße.


Der Altar

Der Altar in St. Vitus, geschmückt zu Erntedank - Foto: HPD

Der Altar ist der Mittelpunkt in jedem Gottesdienst. Er ist der Tisch, an dem der Priester das heilige Mahl feiert.
Um ihn herum ist viel Platz. So können sich hier große Gruppen versammeln. Zur Ehre Gottes stehen auf dem Altar Kerzen und Blumen und sorgen für eine festliche Stimmung.


Dieser Altar wurde am 11. Juni 1978 geweiht.
Aus dem früheren Altar wurden die Reliquien der Heiligen Auctus und Eulogius beigesetzt.


Auf der rechten Seite steht der Tabernakel. Hier wird der Leib Christi in Form der geweihten Hostien in einem Tresor aufbewahrt.
Als Wohnung Gottes ist der Tabernakel natürlich besonders schön gestaltet und verziert. Er besteht, ebenso wie Altar und Lesepult, aus Marmor (Kristallino Claro) und Bronzeplatten. Dargestellt sind die vier Wesen der Offenbarung, die vom geheimnisvollen und gegenwärtigen Gott erzählen.
Die Tabernakelstele wird von einem Pelikan gekrönt. Der Pelikan ist ein sehr altes Symbol für Christus. Dies geht auf den antiken Glauben zurück, dass Pelikane ihre Jungen mit ihrem eigenen Blut füttern – das wurde von mittelalterlichen Schriftstellern aufgegriffen und auf Christus bezogen. Bei ihnen stand im Hintergrund, was Jesus von sich sagt: „Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.“

Auf einem Vorsprung am Tabernakel steht das „Ewige Licht" es brennt und leuchtet immer und zeigt den Christen, dass Gott anwesend ist.


Das Lesepult (Ambo)

Das Lesepult in St. Vitus, zum Erntedank geschmückt - Foto: HPD

Links vom Altar steht das Lesepult (Ambo). Von hier wird das Wort Gottes verkündet.
Ein Lektor liest aus der Bibel die Lesung. Der Priester liest das Evangelium. Von hier hält der Priester auch seine Predigt und es werden die Bekanntmachungen für die Gemeinde vergelesen.


Die Josefkapelle

Die Josefskapelle - Foto: HPD

Diese Kapelle ist dem hl. Josef geweiht und trägt daher seinen Namen. Hier steht eine geschnitzte Joseffigur mit dem Jesuskind.


In der Kapelle werden gelegentlich Andachten im kleinen Rahmen gefeiert.


Die Taufkapelle

Der Taufbrunnen aus dem 13. Jahrhundert - Foto: HPD

In der Taufkapelle - vorne rechts neben dem Altar - befindet sich der romanische Taufbrunnen. Hier werden die Taufen gespendet.
Der Taufstein ist im 13. Jahrhundert aus Baumberger Sandstein gehauen. Er ist also über 666 Jahre alt.


Um 1880 wurde er aus der Kirche entfernt und sollte vergraben werden. Graf von Wedel kaufte ihn und brachte ihn ins Schloss Sandfort.


Am 26.03.1952 wurde er in feierlicher Weise der Kirchengemeinde (durch Landtausch) zurückgegeben.


Der Kreuzweg

Die Kreuzwegbilder - Foto: HPD

An den Seitenwänden der Kirche hängen 14 Bilder. Sie zeigen die einzelnen Stationen des Leidensweges Jesu.


Die Stationen des Kreuzweges sind auch in den Straßen unserer Stadt zu finden, beginnt am Friedhof, folgt dem Fußweg in Richtung „Alte Fahrt", führt am Kanalstadion vorbei über den Dammweg zur Freiherr-von-Stein-Straße. Am St. Vitus-Kindergarten befindet sich die letzte Station.


Die Beichtstühle

In den Beichtstühlen ist hinter der mittlern Tür der Platz für den Priester. Von der linken oder der rechten Seite können die Gläubigen in den Beichtstuhl eintreten, um mit den Priester zu sprechen.
Sie bereuen ihre Sünden.
Durch den Priester kann Gott die Schuld vergeben.

umgebauter Beichtstuhl - Foto: HPD

Zwei Beichtstühle sind so erweitert, dass ein offenes Gespräch geführt werden kann.


Die Sakristei

Die Sakristei wurde erweitert - Foto: HPD

16.09.08 - Sakristeiumbau
Am Tag der Visitation durch Weihbischof Dr. Josef Voss in Olfen wurde folgende Urkunde in den Grundstein der erweiterten Sakristei eingelassen:


Im Jahre des Herrn 2008 wurde am 16. September diese Urkunde in das Mauerwerk der Sakristei der St. Vitus-Kirche eingelassen. Im Zuge der Sanierung der bestehenden Sakristei wurde ein neuer Erweiterungsbau errichtet. Der Anbau enthält eine behindertengerechte Toilette, einen Abstellraum sowie einen Flurraum zur Unterbringung von Paramentenschränken und Messdienergewändern. Die bestehende Sakristei erwies sich vor allem an hohen Festtagen als zu klein und zu unzweckmäßig für die Vorbereitung auf die Liturgie. Die mit dem II. Vatikanischen Konzil erneuerte Liturgie sieht viele Dienste vor, die von Gemeindemitgliedern, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen übernommen werden. Dies setzt eine gemeinsame Vorbereitung und gute Absprachen voraus. Am 16. September 2008 weilt Weihbischof Dr. Josef Voß in Olfen zur Visitation der St. Vitus-Gemeinde. So nehmen wir diesen Tag zum Anlass der Hinterlegung dieses Schreibens für zukünftige Generationen, verbunden mit der vertrauensvollen Bitte um Gottes Hilfe und um die Fürsprache der Gottesmutter Maria und unseres Pfarrpatrons, des Heiligen Vitus. Möge das Gotteslob, das hier in der Kirche zu unterschiedlichsten Anlässen angestimmt wird, vielen Menschen heute und in Zukunft dazu verhelfen, in ihrem Leben Sinn zu erfahren und Orientierung zu finden. Möge Gottes große Liebe zu uns Menschen an diesem Ort des Heils erfahrbar sein im persönlichen Gebet und in der Feier der Liturgie.


Unterschrieben haben neben Weihbischof Dr. Josef Voss und Pastor Bernd de Baey Bürgermeister Josef Himmelmann, die anwesenden Mitglieder des Kirchenvorstandes und des Pfarrgemeinderates sowie die am Bau beteiligten Handwerker.

Die neuen Fenster in der Sakristei - Foto: HPD

Die Fenster in der neuen Sakristei zeigen den Hl. Lambertus, die Heilige Katharina von Alexandrien, die Gottesmutter mit Kind und den Heiligen Josef.
Es sind Bilder aus dem Ende des 19. Jahrhunderts ähnlich denen, mit denen die St. Vitus-Pfarrkirche bis zum Jahre 1974 ausgeschmückt war.


Im Zuge der Renovierung und des Ausbaus der Sakristei wurden die Fenster repariert und neu verbleit, so wie auf das Maß der Sakristeifenster zugeschnitten und eingesetzt.


Der Heilige Vitus, Patron der Gemeinde

Die Pfarrkirche ist nach dem heiligen Vitus benannt und geweiht.

 

Vitus wurde im Jahre 303 in Mazara auf Sizilien aufgrund seines christlichen Glaubens zu Tode gefoltert.
Der Heilige, dessen Name vom lateinischen Wort vita (Leben) abgeleitet werden kann und dessen Gedächtnis am 15. Juni gefeiert wird, bleibt durch die Pfarrkirche in lebendigem Gedächtnis.

Das Vitusfenster in der Jpsefskapelle - Foto: HPD

Das Fenster in der Josefkapelle zeigt den hl. Vitus.

Das Vitus-Fenster wurde bei der Renovierung der Kirche im Jahre 1974 für die Josefskapelle erstellt.

Folterungsszene des hl. Vitus

Das Relief vom hl. Vitus befindet sich in der Wand der Taufkapelle.


Es stellt die Folterungsszene dar, in der Vitus in einem Kessel mit siedendem Öl steckt und diese Folter - der Überlieferung nach - ohne Schaden übersteht.

Vitus-Statue - Foto: HPD

Als Statue ist der hI. Vitus an der vordern linken Säule im Mittelschiff zu sehen.


An dieser Stelle war früher eine Kanzel angebracht. Eine Kanzel ist wie ein Balkon, auf den sich die Priester gestellt haben um zu predigen. So konnten die Leute ihn besser sehen und hören. (Es gab damals noch keine Lautsprecheranlage.)


Copatronin ist die hl. Katharina von Alexandrien

Relief der Todesszene der hl. Katharina - Foto: HPD

Die hl. Katharina ist die zweite Namenspatronen der Gemeinde.

Links neben dem Altarraum ist das Relief mit der Darstellung der Todesszene der hl. Katharina von Alexandrien in die Wand eingelassen.

Hl. Katharina - Foto: HPD

Eine Statue der heiligen Katharina ist an der Säule zum Seitenschiff der Josefkapelle aufgestellt.


Gottesmutter Maria


Vortragekreuz

Vortragekreuz - Foto: HPD

Ein wunderschönes Vortragekreuz, das zu vielen Anlässen beim Umzug der Gemeinde genutzt wird.

Missionskreuz

Missionskreuz - Foto: HPD

Das Missionskreuz aus dem Jahre 1710/1720 hing früher hinten in der Kirche und hängt heute im Pfarrhaus im Gruppenraum.

Antonius von Dagua

Dargestellt ist der Heilige Antonius von Pagua. Das Mosaikbild befindet sich hinten links in der Kirche.

Hl. Anna

Das Bild der Hl. Anna hängt hinten in der Kirche.



Die Orgel

Die Strahlenmadonna - im Hintergrund die Orgel - Foto: HPD

1883
erhält die Kirche eine Orgel. Sie wird von der Firma Fleitner aus Münster für 7.000 Mark über der Josefskapelle aufgebaut.
Die Schreinerei Lackmann aus Olfen ertellt das Gehäuse für 2.025 Mark.
Das Geld kommt aus dem Vermächtnis der Witwe Schulze Bockholt.

 

1929 - Orgelumzug

Der Chorgesang nimmt nach dem 1. Weltkrieg einen starken Aufschwung. Der Kirchenchor singt bei vielen Messen. Alle Sängerinnen und Sänger können nicht auf der Empore über der Josefskapelle Platz finden.

 

1929 wurde eine größere Empore hinten in der Kirche über dem Haupteingang erstellt.

Der Hersteller der Orgel, die Fa. Fleitner aus Münster, baute die Orgel um und ersetzte den Blasebalg durch einen elektrischen Windmotor.

 

Um das Westfenster nicht zu verdecken wurde die Orgel seitenverkehrt aufgestellt. Die Schreinerei Lackmann baute das Gehäuse um.

Der Kirchenchor konnte die Kosten durch Sammlungen, Verlosungen und Spenden zusammentragen.

 

1975 - Orgelüberholung

Die Orgel mit 24 Registern wird durch die Orgelbauer Friedrich und Friedhelm Fleiter aus Münster ausgebaut und gründlich überholt. Sie wird das erste Mal am Palmsonntag gespielt.

Die Kosten betragen fast 90.000 DM.

 

1995 - musste ein Register der Orgel ausgetauscht werden.


Missionstafel

Missionstafel - Foto: HPD

Die Missionstafel befindet sich außen auf der Rückseite der Kirche.