Erklärungen zu den Funktionen von Geistlichen

 

Pfarrer

... ist der Inhaber eines Pfarramtes, dem die selbstständige und verantwortliche Betreuung einer Pfarrei beziehungsweise Kirchengemeinde obliegt.

Der Titel bleibt auch im Ruhestand mit dem Zusatz in Ruhe (i. R.) oder emeritus (em.).

 

Pastor (lat. pastor = Hirte)
... ist der langläufige, inoffizielle Berufstitel für Pfarrer.
Er ist häufig beliebter, weil er an das Vorbild des Pfarrers, den guten Hirten, anspielt.

Im Bistum Münster wird mit "Pastor" heute auch der Priester bezeichnet, der in einer Gemeinde mitarbeitet, ohne die Pfarrei zu leiten.

Sofern er vorher selbst (leitender) Pfarrer war, behält der den Titel "Pfarrer", ist aber von seiner Funktion her "Pastor".

 

Priester (lat.: Sacerdos)

… ist die zweite Stufe des Weihesakraments, die dem Diakon in der Priesterweihe durch den Bischof gespendet wird. Das Weihesakament vermittelt die Vollmacht, im Namen Jesus Christi sprechen und handeln zu können.

Religionsgeschichtlich ist ein Priester eine Person, der eine Mittlerrolle zwischen Gott und den Menschen einnimmt.

Anmerkung:

Im Judentum und Islam gibt es keine Mittler zwischen Gott und den Menschen. So gibt es dort auch keine Priester in diesem Sinne. Die jüdischen Tempelbediensteten und die islamischen Vorbeter (Imame) sind theologisch gebildete Bedienstete.

 

vicarius cooperator (lat.: Vicarius: bedeutet Stellvertreter, Cooperator kommt von Kooperation / Mitarbeit)

… ist ein Pastor, der in der Gemeinde Dienst tut aber nicht mit der Leitung der Gemeinde beauftragt ist.

 

Diakon

... ist die erste Stufe des Weihesakraments, die dem Kandidaten in der Diakonenweihe durch den Bischof gespendet wird.

Diakone waren ursprünglich Gehilfen der Bischöfe zur Verwaltung des gemeinsamen Vermögens und zur Leitung der gemeinsamen Mahlzeiten.

 

em. (Emeritus)

... ist die Bezeichnung für Amtsträger im Ruhestand, die von ihren Berufspflichten befreit sind.

 

Pastoralreferent*Innen

... verfügt über einen theologischen Hochschulabschluss und eine kirchliche Ausbildung. 

Sie werden vom Bischof für den pastoralen Dienst beauftragt. 

Sie sind Mitarbeiter in einer Pfarrgemeinde oder anderen kirchlichen Einrichtung.

Sie arbeiten mit den anderen Seelsorgern zusammen und sind für bestimmte Arbeitsbereiche zuständig.

 

Pastoralassistent*Innen

... befindet sich in der Ausbildung (Berufseinführung) zum Pastoralreferenten. 

 

Weihe (lateinisch ordinatio: „Bestellung, Ordination“)

... ist der Akt der Bevollmächtigung durch die Weihe zum Diakon, Priester oder Bischof.

Die Weihe wird in einem Gottesdienst durch einen Bischof gespendet, die Zeichen sind Handauflegung und Gebet, danach folgen ausdeutende Riten.

Die Weihen dürfen in der römisch-katholischen Kirche nur Männern gespendet werden. 

In evangelischen Kirchen wird analog von Ordination gesprochen, die aber einen anderen Bedeutungsinhalt hat.

 

HPD